Vom Hauraki Gulf zum Kaipara Harbour
Von Coromandel nach Auckland nehmen wir wieder mal das Schiff. Den Morgen verbringen wir im gemütlichen Driving Creek Cafe. Nach dem Mittagessen fahren wir dann zu der Stelle wo gemäss unserer Karte die Fähre ablegt. Wir finden einen Parkplatz mit Bootsrampe und einem Pier vor. Auf Paletten steht Kram herum. Es gibt einige Tafeln und Warnschilder aber kein Hinweis auf die Fähre und keine anderen Passagiere. Schliesslich fragen wir einen LKW-Fahrer und der schickt uns prompt in die nächste Bucht. Dort gibts zwar auch nicht mehr als einen hölzernen Bootssteg, doch hier warten wir wenigstens nicht alleine.
Auf der Fahrt über den Hauraki Golf lesen wir in einer Zeitung vom Lightpath, einem neuen Veloweg in Auckland. Dessen Markenzeichen ist ein Belag in Pink und eine LED-Installation. Das können wir ins nicht entgehen lassen. Kurzerhand ändern wir unsere Route aus der Stadt, es ist glücklicherweise nur ein kleiner Umweg. Die Nacht verbringen wir in Henderson bei Mark, einem Warmshowers Host.
Hier ist auch der Start einer weiteren nationalen Velo-Route, dem Kaipara Missing Link. Zwischen Helensville und Pouto Point ist eine Bootsfahrt vorgesehen. Diese muss man sich aber selber organisieren. Wir telefonieren herum und finden tatsächlich einen Fischer, der bereit ist uns mitzunehmen. Allerdings nicht am gewünschten Datum. Ausserdem kann man auf der anderen Seite auch nur bei gutem Wetter anlegen (sprich ruhiger See). Schliesslich entscheiden wir uns für den Landweg.
Die Hügel sind schon anstrengend wenn man gesund ist. Wir können uns kaum vorstellen wie Michael leidet, ein britischer Tourenfahrer, den wir auf dem Weg kreuzen. Er hat in Indien einen Parasiten aufgelesen und die Medis, die er nun schlucken muss machen ihn fertig. Safe travel, hope you get well soon!
| Datum | Strecke | Distanz | Höhenmeter | |
|---|---|---|---|---|
| Hauraki Gulf und Kaipara Harbour | ||||
| 21. März 2017 | Coromandel - Auckland | 14.88 km | 79 m | |
| 22. März 2017 | Auckland - Kaukapakapa | 61.57 km | 545 m | |
| 23. März 2017 | Kaukapakapa - Kaiwaka | 61.76 km | 935 m | |
| Total | 138.22 km | 1559 m | ||
Coromandel Peninsula
Von Matamata fahren wir am 16. März weiter nach Paeroa. Die Old Te Aroha Road haben wir fast für uns allein. Es ist ein leichtes Auf und Ab, „rolling hills“ nennen das die Kiwis. Links und rechts hat es Weideland. Bei den Wairere Falls machen wir einen Halt und wandern die 45 Minuten zum Aussichtspunkt durch den Regenwald hoch. Wairere Falls ist mit 153 Metern der höchste Wasserfall auf der Nordinsel.
In Te Aroha versuchen wir es mal wieder mit einem neuseeländischen Radweg. Auf dem Hauraki Rail Trail fahren wir bis nach Paeroa. Wie hier üblich führt dieser über Naturstrassen. Um sowohl motorisierte Fahrzeuge wie auch alle Arten von Nutztieren vom Trail abzuhalten gibts auch hier wieder zahlreiche Tore. Allerdings kann man diese hier bequem durchfahren ohne jedes Mal abzusteigen. Ausser einem kleinen See – wohl ein letzter Rest der Überflutungen von letzter Woche – müssen wir keine Hindernisse überwinden.
Paeroa ist ein kleiner Ort mit einer Berühmtheit; Lemon & Paeroa Sprudelwasser. L&P ist ein Kiwi-Klassiker. Die Produktion wurde aber schon vor Jahren nach Auckland verlegt und Besitzer ist mittlerweile die Coca Cola Company. Heute erinnern noch zwei riesen L&P-Flaschen im Dorf an den Ursprung. Hier verbringen wir die Nacht bei unserem Warmshowers-Gastgeber Robin.
Wir haben letzte Woche ja einiges an Regen abgekriegt. Das war aber nichts gegen den grossen Sturm, der über Northland, Auckland, Coromandel Peninsula und das East Cape hinweg gefegt ist und viele Gebiete richtig gehend geflutet hat. In einzelnen Regionen fiel in fünf Tagen so viel Regen wie sonst in einem Jahr. Es gab viele Erdrutsche, Strassen wurden gesperrt und Ortschaften waren ohne Strom. Wir sind froh, dass wir die Route über die Coromandel Peninsula auch noch mit Robin besprechen können und klären hier auch nochmals ab, ob wirklich alle Strassen wieder geöffnet sind. Auf seinen Rat hin folgen wir dem Hauraki Rail Trail weiter durch die spektakuläre Karangahake Gorge. Der Weg folgt der stillgelegten Bahnlinie durch Tunnel und Brücken sanft aufwärts bis nach Waihi.
Uns zeigt sich die Coromandel Peninsula bei schönstem Sonnenschein und es ist wieder sommerlich warm. Nur die braunen Stellen auf der Strasse und der viele Schutt am Rand erinnern noch an den grossen Regen. Kaum in Whangamata angekommen hüpfen wir in den Pazifik. Das erste mal baden wir im Meer seit wir in Neuseeland sind! Später stellen wir fest, dass wir an diesem Tag die 5000-km Marke geknackt haben (ca. 2700 davon in Neuseeland).
Zwischen Whangamata und Whitianga machen wir Lunchstop bei der Hot Water Brewing Company. Solange man Bier trinkt, darf man hier ungeniert das eigene Picknick verzehren. Und ein kühles Bier haben wir uns verdient nach den Hügeln vom Morgen. Dannach bleibt keine Zeit mehr für die grossen Attraktionen dieses Küstenabschnittes, den Hot Water Beach und die Cathedral Cove. Wir nehmen die Passagierfähre von Cook Bay nach Whitianga. So vermeiden wir den Highway und verkürzen die Fahrt um einige Kilometer – z Füfi u z Weggli, und noch ein Bier dazu!
Unsere Kiwi-Campingnachbarn machen uns zum Frühstück mit viel Humor darauf aufmerksam, dass unsere heutige Etappe wohl zu den heftigeren gehören wird. Mit ihren Wohnwagen überholen sie uns nach dem ersten Hügel in Kuaotunu, wo sie aufmunternd hupen. Auch der Tourenfahrer Rob, den wir kurz darauf kreuzen berichtet uns, dass er beim letzten Hügel das Rad hatte schieben müssen. Das macht unsereins nur wenn es wirklich nicht mehr anders geht. An dieser Stelle fällt dann unser bisheriger Tacho-Rekord, neu liegt er bei 73,6 km/h. Aber da steht uns die Feuerprobe erst noch bevor.
Um an unser Ziel zu gelangen müssen wir noch einen letzten Hügel überwinden und der hat es in sich: von 0 auf 368 Höhenmeter innerhalb von 3 Kilometern. Scheinbar endlos windet sich die steile Strasse durch den Wald hoch. Hinter jeder Kurve erscheint ein weiterer Anstieg. Am höchsten Punkt angelangt essen wir erst mal unser Picknick und geniessen die Aussicht. Bei der Abfahrt werden wir von den voraus fahrenden Autos ausgebremst für einen weiteren Rekord reicht es leider nicht. Zur Belohnung gibt es im Driving Creek Cafe & Organics Eiskaffee und Kuchen.
In Coromandel verbringen wir einen wohlverdienten Ruhetag bevor wir am 21. März mit der Fähre nach Auckland übersetzen.
| Datum | Strecke | Distanz | Höhenmeter | |
|---|---|---|---|---|
| Coromandel | ||||
| 16. März 2017 | Opal Springs - Paeroa | 55.31 km | 83 m | |
| 17. März 2017 | Paeroa - Whangamata | 53.38 km | 572 m | |
| 18. März 2017 | Whangamata - Whitianga | 63.29 km | 805 m | |
| 19. März 2017 | Whitianga - Coromandel | 48.78 km | 976 m | |
| Total | 220.76 km | 2436 m | ||
Von kalten Duschen und heissen Quellen
Der Tongariro National Park ist unser Tor zum geothermisch aktiven Zentralplateau der Nordinsel. Die drei Vulkane waren also erst der Anfang. Schon in Turangi dampft es an einigen Stellen einfach so aus dem Boden oder es blubbert in einem Schlammloch direkt neben einem Wohnhaus. In diesem Ort treffen wir auch wieder auf Salome. Mehr oder weniger gemeinsam reisen wir die nächste Woche bis Rotorua. Wir pedalen voraus, Salome kommt mit dem Bus hinterher.
Unser Weg führt vorbei am Lake Taupo, dem grössten See von Neuseeland. Es handelt sich dabei um einen riesigen mit Wasser gefüllten Krater. Dieser ist das Resultat einer heftigen Eruption des Vulkans Taupo vor mehr als 26 000 Jahren. Lake Taupo ist übrigens angenehm warm. Den Grund vermuten wir in den heissen Quellen die kurz vor der gleichnamigen Stadt direkt in den See fliessen.
In Taupo machen wir denn auch einen Wellness-Stop. Im Wairakei Terraces Thermal Spa baden wir im 37 bis 41 Grad warmen Wasser. Im Nu verschwindet auch der letzte Rest des Muskelkaters von unserer Tongariro-Wanderung. Wir sind früh da und es hat nur wenige andere Leute. Trotzdem halten wir es keine Stunde aus. Das Wasser ist so warm, dass man ohne sich zu Bewegen ins Schwitzen kommt. Etwas benebelt von Wärme und Mineralien laufen wir anschliessend zum Huka Wasserfall.
Am 11. März verlassen wir bei strömenden Regen Taupo. Von der Landschaft sehen wir nicht viel. Auffällig ist nur, dass trotz Regen überall ein bisschen Dampf aufsteigt. Wir liebäugeln damit noch einen Abstecher zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland zu machen und übernachten daher im gleichnamigen Pub. Die vielen Reisecars die am Sonntagmorgen in Richtung Wai-O-Tapu abbiegen schrecken uns dann doch ab. Zudem zeigt sich die Sonne und wir haben nichts dagegen trocken in Rotorua anzukommen. Es kommt dann doch anders. Schon kurz nach dem Start beginnt es zu nieseln. Wie immer kein Grund gleich die Regenklamotten auszupacken. Mit ein bisschen Fahrtwind und Sonne sind wir auch schon bald wieder trocken. Wir wähnen uns schon fast am Ziel als es auf den letzten Kilometern noch einmal richtig schüttet. Bevor wir uns in ein Café setzen können, müssen wir den See aus den Schuhen leeren. Aber schon nach dem Lunch sitzen wir wieder freiwillig im Nass; Unser Hostel hat ein eigenes Spa-Bad.
In Rotorua stinkts gewaltig. Die Stadt hat kein Abfallproblem, dafür ganz viele dampfende Schwefellöcher, blubbernd heisser Schlamm, Geysire und heisse Quellen. Im Whakarewarewa Thermal Village lassen wir uns zeigen, wie Maoris früher und heute die Hitze der Erde nutzen. Die warmen Quellen und Schlammlöcher sind gut für den Körper und helfen angeblich gegen Beschwerden wie Rheuma. In den kochend heissen Wasserbecken wurde früher gekocht und gewaschen. Heute werden dort noch die Maiskolben für die Touristen zubereitet. Hāngi heisst die traditionelle Zubereitungsart für Essen der Maoris. Üblicherweise wird dafür eine Feuergrube gemacht. In Whakarewarewa braucht es kein Feuer. Die ausgehobenen rechteckigen Gruben werden mit Erdwärme beheizt und als Steambox (Dampfbox) bezeichnet. Eine Holzklappe verhindert dass zu viel Hitze entweicht. Es dampft ordentlich, als unser Tourguide die Klappe einer solchen Steambox öffnet. Hier wird nicht nur das Mittagessen für die Touristen gekocht. Auch die Bewohner nutzen die Dampflöcher auf dem öffentlichen Platz. Am Morgen reinstellen, Klappe zu und am Mittag rausnehmen. Dazwischen muss man nichts machen. Und es brennt auch nichts an. Natürlich mussten wir ein solches Hangi-Mahl testen und es schmeckt wirklich lecker, trotz dem schwefeligen Dampf der einen so beissenden Geruch nach faulen Eiern verbreitet.
Wir verabschieden uns von Salome und verlassen das dampfende Zentralplateau am 14. März. Nach den ersten zwei Kilometern aus der Stadt heraus, müssen wir aber nochmals umkehren. Bei Lorenz ist ein Schaltkabel gerissen. Reserve hätten wir dabei, aber man weiss ja nie. In Rotorua erhalten wir ohne Probleme Ersatz.
Die sanften grünen Hügel der Nordinsel erinnern uns immer wieder an das Auenland von „Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“. Das ist Eliane aber nicht genug. Sie will auch das tatsächliche Hobbiton-Filmset sehen. Von Rotorua geht es somit weiter nach Matamata.
In diesem idyllischen Landstrich hat Sir Peter Jackson 1998 den perfekten Ort für das von Tolkien beschriebene Auenland gefunden. Die Besitzerfamilie der Farm erhielt nach dem Dreh von „Herr der Ringe“ die Erlaubnis das Filmset für Besucher zugänglich zu machen. Für die „Hobbit“-Filme von 2010 wurden die Hobbithöhlen mit beständiger Materialen neu gebaut. Hobbiton ist mit 79 $ pro Person nicht gerade ein Schnäppchen. Kaum hat man die ersten Schritte im Auenland gemacht, ist das aber schon wieder fast vergessen. Mit viel Liebe zum Detail wurde das Örtchen hergerichtet. Es könnte jederzeit ein Hobbit aus der runden Tür zu seiner Wohnhöhle herauskommen. Inspirierend sind die Gärten, etwas wild aber wunderschön angelegt. Mal sehen was sich davon zu Hause umsetzen lässt. Zum Abschluss gibt es ein Bier im Green Dragon Inn, dem Pub von Hobbiton und dann sind die zwei Stunden leider auch schon um.
| Datum | Strecke | Distanz | Höhenmeter | |
|---|---|---|---|---|
| Hobbiton | ||||
| 7. März 2017 | National Park - Turangi | 48.62 km | 383 m | |
| 9. März 2017 | Turangi - Taupō | 51.66 km | 302 m | |
| 11. März 2017 | Taupō - Waiotapu Tavern | 54.85 km | 225 m | |
| 12. März 2017 | Waiotapu Tavern - Rotorua | 28.41 km | 207 m | |
| 14. März 2017 | Rotorua - Matemata | 71.13 km | 438 m | |
| 15. März 2017 | Matemata - Opal Springs | 25.95 km | 84 m | |
| Total | 280.62 km | 1639 m | ||
Tongariro National Park
Der Morgennebel lichtet sich langsam und ein stahlblauer Himmel wird sichtbar über Mordor. Schon bald zeigt sich der Schicksalsberg am Horizont. Aber nein, wir haben keine Mission. Es wird kein Ring vernichtet und die Welt wird nicht zu einem besseren Ort gemacht. Für uns wird es dennoch ein unvergesslicher Tag.
Im Land der Great Walks lassen auch wir mal die Räder stehen um die Gegend zu Fuss zu erkunden. Zwar sind wir nicht gerüstet für die berühmten Mehrtageswanderungen, doch das Tongariro Alpine Crossing soll auch für Leute mit durchschnittlicher Kondition und Wandererfahrung in einem Tag zu schaffen sein. Dementsprechend gross ist auch der Aufmarsch. Per Shuttlebus gehts an den Ausgangspunkt wo es vor dem WC bereits eine beträchtliche Schlange hat. Wir gehen lieber gleich los. Kann das was uns da oben erwartet wirklich so spektakulär sein, dass es uns nichts ausmacht in einer Kolonne von dutzenden anderen Touristen den zur Wander-Autobahn ausgebauten Weg hoch zu steigen?
Zunächst führt der Pfad durch alpine Flora. Schon bald kommt ein gelber Bach in Sicht. Auch das Gestein hat alle möglichen Farben. Nach dem ersten Aufstieg tut sich eine Mondlandschaft vor uns auf. Auf der rechten Seite thront Mount Ngauruhoe. Eine perfekte Pyramide aus dunklem Geröll bedeckt von erstarrten Lavaströmen. Anstelle eines Gipfels klaft ein grosser Krater. Nicht nur auf uns übt dieser elegante, wenn auch ein bisschen bedrohliche Koloss eine eigenartige Faszination aus; Nicht ohne Grund tritt er als Schicksalsberg in der Verfilmung von Herr der Ringe in Erscheinung.
Von hier geht es weiter hoch zum Rand des Red Crater. Heftige Böen fegen über den Grat und vor uns klafft ein riesiges rotschwarzes Loch. Der rauhe Wind, die damit einhergende Kälte und die Exponiertheit lassen uns bald weitergehen. Über lockeres Geröll und schwarzen Sand gehts runter zu den Emerald Lakes, halb rutschend und halb gehend.
Überall dampft es aus der Erde. Mal riecht es nach Schwefel, mal nach faulen Eiern – oder kommt der üble Geruch von unseren Sandwiches? Wir lassen uns den Appetit nicht verderben und essen den wohlverdienten Lunch am Ufer auf der anderen Seite des Seeleins. Man muss nicht weit gehen um den grössten Massen auszuweichen. Beim Blue Lake finden wir schliesslich ein windstilles Plätzchen und ruhen noch etwas aus, bevor wir uns von den Kratern verabschieden und wieder ins Tal absteigen.
Am nächsten Morgen fällt uns das Aufstehen schwer. Auch nachdem wir 4’500 Kilometer auf dem Velo zurückgelegt haben, gehen die knapp 20 Kilometer Bergwanderung nicht spurlos an uns vorbei. Trotzdem wagen wir uns auf einen weiteren „Great Ride“ (so werden die Bike-Trails hier vermarktet).
Wir wissen, dass die „Old Coach Road“ nicht wirklich geeignet ist für vollbepackte Tourenräder. Es handelt sich hierbei um eine Verbindungsstrasse, die während einer kurzen Zeit vor der Fertigstellung der Eisenbahnlinie von Kutschen befahren wurde und dann in Vergessenheit geriet. Nun hat man sie wieder ausgegraben und zu einem Bike-Trail ausgebaut. Sogar einen alten Eisenbahnviadukt – dem Vernehmen nach der längste gebogene in der südlichen Hemisphäre – wurde so hergerichtet, dass man ihn wieder sicher überqueren kann.
Wir balancieren in kleinen Gängen um die Schlaglöcher und über die Reste des groben Pflasters. So schön wie es ist alleine durch den Regenwald zu fahren, so froh sind wir als wir endlich wieder Asphalt unter die Räder bekommen. Nach weiteren 20 Kilometern auf dem Highway erreichen wir National Park (ja der Ort heisst wirklich so). Auf dem Weg geniessen wir den Ausblick auf die drei ruhenden Vulkane Mount Ruapehu, Mount Ngauruhoe und Mount Tongariro nochmals im schönsten Sonnenschein.
| Datum | Strecke | Distanz | Höhenmeter | |
|---|---|---|---|---|
| Tongariro National Park | ||||
| 6. März 2017 | Ohakune - National Park | 36.64 km | 592 m | |
| Total | 36.64 km | 592 m | ||
Mount Ngauruhoe…
… auch bekannt als Schicksalsberg aus Herr der Ringe
Occupy Whanganui
Im Jahr 1995 besetzten eine Gruppe Māori die Moutoa Gardens in Whanganui um so ihren Ansprüchen auf den Park Nachdruck zu verleihen. Seit dem wird jeweils am 28. Februar mit einem Camp an die Pākaitore Protests erinnernt. Der Zufall will es, dass wir genau an diesem Tag in der Stadt ankommen. Wir suchen uns ein Schattenplätzli auf dem Rasen und schauen einfach mal was passiert.
Wie an solchen Veranstaltungen üblich werden Reden geschwungen und Hände geschüttelt. Es wird ein Oral-History Projekt präsentiert, das zum Ziel hat die Erinnerungen der AktivistInnen aufzuzeichnen. Das so gewonnene Material wird an die lokale iwi (Māori-Stamm) übergeben. Kopien erhalten auch das Museum, die Bibliothek und Delegierte aus Wellington.
Gesprochen wird vor allem in Te Reo Māori. Während der Zeremonie wurden immer wieder Lieder angestimmt. Auch die Leute um uns um haben da mitgemacht. Später gabs zu essen und Live-Musik.
Das Hostel und die Stadt gefallen uns so, dass wir zwei Ruhetage einlegen. Wir statten dem lokalen Museum einen Besuch ab und bringen die Räder zum Mechaniker. Am einen Velo muss die Kette gespannt werden und beim anderen eine eigenwillige Speiche wieder so eingespannt werden, dass sie nicht ständig das Weite sucht.
Vor der Fertigstellung der Eisenbahnlinie zwischen Auckland und Wellington war der Whanganui River die Hauptverkehrsachse. Mit Dampfschiffen wurden Güter und Reisende von Taumarunui nach Whanganui transportiert. Auch für die Māori war der Fluss immer eine wichtige Lebensader. Zwar stossen wir immer wieder auf Siedlungen und Höfe. Aber besonders viele Menschen leben hier wohl nicht mehr. Zeugen von vergangener Grösse sind etliche Maraes (Gemeinschaftszentrum) und einige Kirchen. Dass das Tal seine Bedeutung als Hauptverkehrsachse eingebüsst hat ist für uns nur von Vorteil. Es hat kaum Verkehr und so ist die Strasse trotz schmaler Fahrban und engen Kurven tiptop fürs Radfahren geeignet.
Am Samstag erreichen wir Ohakune. Nachdem der Nieselregen aufgehört hat verziehen sich die Wolken und wir erhaschen einen ersten Blick auf den Ruapehu. Einer der ruhenden Vulkane und gleichzeitig der höchste Berg auf der Nordinsel.
| Datum | Strecke | Distanz | Höhenmeter | |
|---|---|---|---|---|
| Whanganui | ||||
| 3. März 2017 | Whanganui - Pipiriki | 73.36 km | 1011 m | |
| 4. März 2017 | Pipiriki - Ohakune | 37.05 km | 873 m | |
| Total | 110.41 km | 1884 m | ||
Geschnitzte Figur
auf dem Dach des Marae von Koriniti




























































