Nach gut zwei Jahren sind wir endlich wieder für eine längere Zeit mit dem Velo unterwegs. Diesmal haben wir uns das ganze Drumherum mit Flugreise, Gepäckaufgabe, Gewicht kontrollieren, Benzinkocher verstecken und Räder auseinanderschrauben gespart. Entspannt fahren wir mit dem Nachtzug von Basel nach Hamburg. In Basel trägt uns unser Steward sämtliche Seesäcke und Packtaschen ins Abteil während wir ohne Stress die Velos an ihren Bestimmungsort bringen können. Am nächsten Morgen in Hamburg trägt Eliane keine einzige Tasche bis zur Tür, das erledigt alles der nette Herr der ÖBB. Auch bei Lorenz klappt alles wie am Schnürchen. Die Radreisenden helfen sich gegenseitig beim entladen der Räder.
Einen schlechten Kaffee später und noch eine kurze Zugreise nach Wittenberge und wir sind bereit zum los radeln. Der Himmel ist stahlblau, die Lufttemperatur liegt so bei 30° Celsius – ein perfekter Start.
Die erste Etappe führt uns durch kleine Ortschaften, Wiesen und Wälder an den Dranser See. Etwas ungewohnt sind die vielen Radwege. Von unseren vergangenen Reisen sind wir uns gewohnt zusammen mit schweren Lastwagen und vielen Autos auf Hauptverkehrsachsen unterwegs zu sein. Sehr entspannt sind nun die getrennt geführten Radwege neben grösseren Strassen oder die wenig befahrenen Landstrassen von Brandenburg.
Bereits in Rosenhagen lernen wir aber einen ganz anderer Strassentyp kennen: das Kopfsteinpflaster! In vielen Dörfern in Brandenburg sind die Strassen noch aus Kopfsteinpflaster. Manche alte Landstrassen durch die Wälder sind sogar noch teilweise gepflastert. Mit dem Velo ist Kopfsteinpflaster leider nicht ein allzu grosser Fahrspass. Aber auch die Fahrt über Waldwege erfordert einiges Geschick mit dem ganzen Gepäck.
Nach einem kurzen Halt auf dem Markt in Wittstock/Dosse sind dann nur noch wenige Kilometer bis zum Etappenziel zu radeln. Mit 80 Kilometer in den Beinen erreichen wir am frühen Abend den Naturcamping Blanschen am Dranser See. Ein schöner Ort mitten im Wald mit einem kristallklaren See. Die Lufttemperatur ist mittlerweile in etwa so wie die Wassertemperatur um ca. 20° Celsius. Trotzdem wagt sich Eliane ins Wasser, auch wenn sie sich anschliessend im Schlafsack aufwärmen muss.
Am nächsten Tag gibt es in Rheinsberg das zweite Frühstück zur Mittagszeit. Wir finden einen kleinen Laden mit guten Kaffee und feinen Kuchen. Ansonsten führt uns unser Weg wieder durch kleine Dörfer mit Backstein- und Fachwerkhäusern, über Felder, Wiesen und Kopfsteinpflaster.
Am frühen Abend erreichen wir den Ziegeleipark in Mildenberg und fallen durch ein Dimensionsloch in ein anderes Universium.
Datum | Strecke | Distanz | Höhenmeter | |
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Mildenberg | ||||
20. August 2019 | Wittenberge - Schweinrich | 75.98 km | 258 m | |
21. August 2019 | Schweinrich - Mildenberg | 76.85 km | 284 m | |
Total | 152.83 km | 542 m |