Inselwechsel

Auf der Südinsel fügt Lorenz zum Schluss noch ein weiteres Objekt auf die Liste der vergessenen Gegenstände hinzu: Zu Haferflocken, Badehose und Badetuch kommt nun auch noch unser Reserve-Reifen. Das ist nicht weiter schlimm, denn mittlerweile wissen wir ja wo wir in NZ Schwalbe-Reifen kaufen können. Und schliesslich findet Lorenz für jeden vergessenen Gegenstand unterwegs unzählige Haarbändeli (aka Multifunktions-Bändeli) und Heringe fürs Zelt.

In Nelson verbringen wir zwei schöne Tage. Eliane hat ein Mini-Klassentreffen mit drei Studienkolleginnen und für Lorenz gibt es endlich mal wieder einen Farmers Market am Samstag. Dort essen wir zum Frühstück Maori Bread, ein frittiertes Weissbrot gefüllt mit Banane, Speck (nur in Lo’s Brötli) und Ahornsirup. Beide Varianten sind sehr lecker! Erfahrungsgemäss stellen wir uns beim Kaffee-Wagen mit der längsten Schlange an: Der Kaffee ist stark und gut.

Fünf Wochen haben wir die Südinsel bereist. Die Region um Karamea, Abel Tasman Nationalpark und der Malborough Sound müssen wir zum Schluss leider auslassen. Wir wollen weiter auf die Nordinsel.

Zwei Tage brauchen wir um von Nelson zur Fähre in Picton zu gelangen. Der erste Tag führt zunächst gemütlich der Küste entlang, dann über den Gentle Annie Saddle. Dieser ist wirklich noch sehr „gently“ und gut zum Aufwärmen. Der Whangamoa Saddle verlangt uns schon etwas mehr Beinkraft ab. Zum Abschluss gibt es noch den Rai Saddle, der nochmals ziemlich Energie saugt. Als Belohnung gibt es ein kühles Bad im Pelorus River. Von Havelock, wo wir die Nacht verbringen, bis zur Fähre sind es am zweiten Tag nur noch 35 Kilometer. Hinter jeder Kurve erwartet uns die Aussicht auf Pelorus Sound und seine Nebenarme. Einen schöneren Abschluss für die Südinsel könnte es nicht geben. Kurz vor Mittag erreichen wir Picton. Die Fähre um zwei Uhr lässt sich ohne Probleme noch kurzfristig buchen. Die Überfahrt auf die Nordinsel dauert etwas mehr als drei Stunden. Das Schiff fährt durch den Queen Charlotte Sound, dann weiter über die Cook Strait nach Wellington.

In Wellington steigen wir gleich aufs nächste Boot. Fahrrad mitnehmen ist hier kostenlos, hat aber einen kleinen Haken. Ein netter Pendler informiert uns, dass die Fahrräder auf dem Oberdeck abgestellt werden müssen. Einsteigen tut man aber auf dem Unterdeck. Für uns heisst das einmal Räder entladen und diese dann über eine Treppe vom Unterdeck aufs Oberdeck tragen. Beim Raustragen der vielen Taschen wird uns in Days Bay auch wieder geholfen. Pünktlich zum Abendessen treffen wir in Eastbourne ein, wo wir die nächsten Tage bei Freunden unterkommen.

Inselwechsel heisst auch neue Karten besorgen. Zwei Visitor Centres und drei Buchhandlungen klappern wir ab, bis uns jemand den Mapshop empfehlen kann. Hier finden wir endlich das gewünschte Kartenmaterial.

Das Te Papa Museum gehört zu Recht zu den Highlights von Wellington. Wir haben eine in Formaldehyd eingelegte Riesenkrake gesehen, konnten unsere Kenntnis über die hiesige Vogelwelt deutlich verbessern und haben in einer geführten Tour sehr viel über die Maoris gelernt. Bis wir endlich zum National Film Archive kamen, hatte dieses bereits geschlossen. Zum Glück ist ein Teil des Archivs in Auckland untergebracht. So haben wir eine zweite Chance.

Datum Strecke Distanz Höhenmeter
Nelson - Picton
19. Februar 2016 Nelson - Havelock 72.51 km 880 m
20. Februar 2017 Havelock - Picton 32.99 km 806 m
Total 105.49 km 1686 m