Im Jahr 1995 besetzten eine Gruppe Māori die Moutoa Gardens in Whanganui um so ihren Ansprüchen auf den Park Nachdruck zu verleihen. Seit dem wird jeweils am 28. Februar mit einem Camp an die Pākaitore Protests erinnernt. Der Zufall will es, dass wir genau an diesem Tag in der Stadt ankommen. Wir suchen uns ein Schattenplätzli auf dem Rasen und schauen einfach mal was passiert.
Wie an solchen Veranstaltungen üblich werden Reden geschwungen und Hände geschüttelt. Es wird ein Oral-History Projekt präsentiert, das zum Ziel hat die Erinnerungen der AktivistInnen aufzuzeichnen. Das so gewonnene Material wird an die lokale iwi (Māori-Stamm) übergeben. Kopien erhalten auch das Museum, die Bibliothek und Delegierte aus Wellington.
Gesprochen wird vor allem in Te Reo Māori. Während der Zeremonie wurden immer wieder Lieder angestimmt. Auch die Leute um uns um haben da mitgemacht. Später gabs zu essen und Live-Musik.
Das Hostel und die Stadt gefallen uns so, dass wir zwei Ruhetage einlegen. Wir statten dem lokalen Museum einen Besuch ab und bringen die Räder zum Mechaniker. Am einen Velo muss die Kette gespannt werden und beim anderen eine eigenwillige Speiche wieder so eingespannt werden, dass sie nicht ständig das Weite sucht.
Vor der Fertigstellung der Eisenbahnlinie zwischen Auckland und Wellington war der Whanganui River die Hauptverkehrsachse. Mit Dampfschiffen wurden Güter und Reisende von Taumarunui nach Whanganui transportiert. Auch für die Māori war der Fluss immer eine wichtige Lebensader. Zwar stossen wir immer wieder auf Siedlungen und Höfe. Aber besonders viele Menschen leben hier wohl nicht mehr. Zeugen von vergangener Grösse sind etliche Maraes (Gemeinschaftszentrum) und einige Kirchen. Dass das Tal seine Bedeutung als Hauptverkehrsachse eingebüsst hat ist für uns nur von Vorteil. Es hat kaum Verkehr und so ist die Strasse trotz schmaler Fahrban und engen Kurven tiptop fürs Radfahren geeignet.
Am Samstag erreichen wir Ohakune. Nachdem der Nieselregen aufgehört hat verziehen sich die Wolken und wir erhaschen einen ersten Blick auf den Ruapehu. Einer der ruhenden Vulkane und gleichzeitig der höchste Berg auf der Nordinsel.
Datum | Strecke | Distanz | Höhenmeter | |
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Whanganui | ||||
3. März 2017 | Whanganui - Pipiriki | 73.36 km | 1011 m | |
4. März 2017 | Pipiriki - Ohakune | 37.05 km | 873 m | |
Total | 110.41 km | 1884 m |