Brücken und Tunnels

Wir verlassen das Burgund in Richtung Jura im schönsten Sonnenschein auf der Voie Bressane, einer stillgelegten Bahnstrecke zwischen Chalon-sur-Saône nach Lons-le-Saunier. Die uns bevorstehenden Höhenmeter sehen wir zunächst in der Ferne am Horizont, in Lons-le-Saunier sind wir dann umgeben von den Hügelzügen des französischen Jura.

Bereits vom Campingplatz in Lons-le-Saunier bis zum Start der voie verte (so werden Strassen mit Fahrverbot für motorisierte Fahrzeuge in Frankreich genannt), müssen stotzige Gassen hochgestrampelt werden. Auf der alten Bahnstrecke PLM geht es weiter hoch, die Steigung ist jedoch angenehmer. Dafür werden wir mit einer tollen Aussicht und Fahrten durch die Tunnels der alten Bahnstrecke PLM belohnt. Der längste dieser Tunnels ist mit über 889 Metern der Tunnel de la Diane.

Erschöpft von den ersten Jurahöhenmeter und Temperaturen um die 30° C beenden wir die Etappe in Le Frambois am Lac de Narlay. Der Campingplatz ist wunderschön gelegen. Kaum steht das Zelt, sind wir auch schon im See. Seit dem Meer in der Bretagne ist es das erste Gewässer ohne Badeverbot.

Wir fahren bis auf Mouthe auf der P’tite GTJ à vélo. Leider ist dieser Radweg nicht mehr ganz so gut ausgeschildert wie die bisherigen. Wir müssen oft anhalten, auf OsmAnd die Route kontrollieren und machen den einen oder anderen Extrakilometer. Der Source de Doubs ist hingegen sehr gut beschildert. Wir finden den Weg zur Quelle ohne Umwege.

Das Wetter bleibt uns leider nicht so wohlgesinnt wie in den Vortagen. Bevor wir in Saint-Point-Lac das Zelt aufstellen können, beginnt es zu schütten. Zum Glück ist der Camping Municipal mit einem Aufenthaltsraum ausgestattet.

Im Regen fahren wir tags darauf der Schweizer Grenze entgegen. Am Wetter ändert der Grenzübertritt nichts, dafür sind die Radwege wieder gut ausgeschildert. Mit den Höhenmetern wird es kühler und unsere Beine müder. Landschaftlich ist es trotz Regen sehr schön. In der Dorfbeiz von La Brévine wärmen wir uns mit einer heissen Schoggi auf und beschliessen, statt im nassen, kalten Zelt in Le Locle in einem trockenen, warmen Hotelzimmer zu übernachten.

Der Jura verlangt uns nochmals einiges ab. In Saignelégier machen wir deshalb Pause mit Sauna und Baden. Bis hier haben wir weit über 1’500 Kilometer mit gerade mal zwei Ruhetagen zurück gelegt.

An unserem letzten Fahrtag scheint wieder die Sonne, das Thermometer zeigt aber gerade mal 7° C. Zum Glück haben wir Buff und Handschuhe auch eingepackt. Wir geniessen die letzten Jurahügel bevor es auf die heikle Passage von Sonceboz nach Biel geht.

Der Abschnitt runter nach Biel bereitet uns ein mulmiges Gefühl. Der Radweg wird gemäss unserer Karte und den uns vorliegenden Informationen auf einer separaten Spur neben der Autobahn geführt. Zu unserem erstaunen gibt es einen neuen Weg, der noch schlecht dokumentiert ist. Der Radweg verschwindet nach Reuchenette-Péry in einer Fussgängerunterführung auf die andere Strassenseite (hier wären wir fast auf die Autobahn hochgefahren, weil der Seitenwechsel schlecht beschildert ist). Danach wird der Radweg durch das Areal vom Steinbruch/Kieswerk und weiter über eine neugeteerte Strasse bis nach Frinvillier geführt.

In Frinvillier geht es schliesslich doch noch auf die Transjurane. Trotz Radstreifen ist es sehr unangenehm auf der stark befahrenen Kantonsstrasse durch den langen Tunnel nach Biel zu fahren. Nach der Mittagspause in Biel fahren wir am Nachmittag die letzten Kilometer bis nach Hause. Dort zeigt unser Velocomputer den Stand von 1’605 Kilometer von Basel nach Strassburg und von Morlaix bis nach Zollikofen.

Datum Strecke Distanz Höhenmeter
Chalon-sur-Saône - Zollikofen
6. September 2024 Chalon-sur-Saône - Lons-le-Saunier 67.70 km 247 m
7. September 2024 Lons-le-Saunier - Le Frasnois 36.96 km 836 m
8. September 2024 Le Frasnois - Saint-Point-Lac 48.94 km 551 m
9. September 2024 Saint-Point-Lac - Le Locle 54.19 km 685 m
10. September 2024 Le Locle - Saignelégier 40.74 km 496 m
12. September 2024 Saignelégier - Zollikofen 66.89 km 743 m
Total 315.41 km 3557 m

Par temps humide

In den Regionalzügen (TER) in Frankreich können Velos eigentlich kostenlos transportiert werden. Im Loire-Gebiet gibt es jedoch über die Sommermonate (Ende Juni bis Ende August) eine Reservationspflicht und die Reservation kostet 1 Euro (weitere Informationen unter https://www.remi-centrevaldeloire.fr/services-velo/). Unsere Zugreise ist am 2. September und deshalb für unsere Räder kostenlos. Die Reservationspflicht über den Sommer verstehen wir aber sehr bald. In Montrichard, wo wir in den Zug von Tours nach Nevers zusteigen, sind von insgesamt zwölf Plätzen bereits zehn belegt. Ein paar Stationen weiter kommen nochmals drei Räder dazu. Das Zugspersonal nimmt’s gelassen. Alle dürfen bis Nevers im Zug mitfahren. Das Zugspersonal informiert die Zugreisenden regelmässig über touristische Sehenswürdigkeiten auf der Strecke. Die Einfahrt in Nevers wird von einem mehrminütigen Monolog zur Stadt Nevers, der Loire und „… schön, sind sie mit uns gereist“ begleitet. Die für uns wichtigste Information „Dieser Zug hat einen zehnminütigen Aufenthalt im Bahnhof Nevers“ erfolgt erst auf dem Perron, nach dem wir im Eiltempo die neun Velos inklusiv Gepäck aus dem Wagon gehievt haben.

Der erste Nachmittag an der Loire im Burgund ist noch sehr ähnlich wie an den Tagen zuvor. Die Strecke führt mehrheitlich am Fluss Loire oder einem Kanal entlang.

Zwischen Decize und Digeon führt der Radweg zunächst durchs Réserve Naturelle de la Loire Bourguignonne. Später kommen die ersten Anstiege und eine wunderbare Aussicht auf das hügelige Burgund. Die Fahrt wird abwechslungsreicher, Begegnungen mit anderen Radreisenden werden zunehmend weniger. Auf diesem Abschnitt erreichen wir den Zählerstand von 1’000 Kilometer. Zum Abschluss dieses Radtages fahren wir über den Pont-Canal de Digeon. Über diese Brücke wird der Canal latéral über den Fluss Loire geführt.

Der Herbst ist zunehmend spürbar. Das Zelt ist morgens oft nass von Tau. Entweder wir sind geduldig und warten, bis die Morgensonne unser Zelt trocknet oder wir bauen das Innenzelt separat vom Aussenzelt ab und suchen in der Mittagspause einem geegneten Ort um das feuchte Aussenzelt an die Sonnen zu legen.

Am See in Palinges entscheiden wir uns aufgrund der grossen Distanzen zwischen den Zeltplätzen und der drohenden Regenfront aber wieder einmal für eine Nacht im Hotel. Dieses erreichen wir ein paar Stunden später im Nieselregen, kurz vor dem grossen Wolkenbruch.

Der nächste Morgen beginnt wie der Abend aufgehört hat: par temps humide. In Chalon-sur-Saône wird es endlich trocken und für uns gibt es ein spätes Mittagessen in der Bäckerei. Das Burgund verabschiedet sich mit einem sanften Abendrot, ab Morgen geht es hoch in Richtung Jura.

Datum Strecke Distanz Höhenmeter
Chisseaux - Chalon-sur-Saône
2. September 2024 Chisseaux - Montrichard 8.53 km 49 m
2. September 2024 Nevers - Decize 38.99 km 82 m
3. September 2024 Decize - Digoin 81.88 km 288 m
4. September 2024 Digoin - Écuisses 74.27 km 478 m
5. September 2024 Écuisses - Chalon-sur-Saône 47.86 km 61 m
Total 251.53 km 959 m

Stundelang der Loire entlang

Die Loire ist zwar nicht so schön grün, trotzdem tüe d Hündeler hündele, d Jogger jogge und d Velöler velöle, nur baden ist überall aus verschiedensten Gründen verboten. Trotz morgendlichen Gewitter und Nachmittagshitze geniessen wir ein paar entspannte Velotage über den gut ausgebauten und signalisierten Radweg entlang Loire und deren Seitenkanäle und Zuflüsse.

Nebst den unzähligen Schlössern, Weinbergen und „petites cités de Caractère“, gibt es auch prähistorisches zu sehen. Um die Ortschaft Gennes hat es einige Dolmen wie der Dolmen von der Madelaine.

Zwischen Tours und Nevers kürzen wir die Route etwas ab und nehmen den direkten Weg mit dem Zug. Wir erkaufen uns damit etwas mehr Zeit im Burgund.

Datum Strecke Distanz Höhenmeter
Ancenis - Chisseaux
28. August 2024 Ancenis - Angers 57.57 km 184 m
29. August 2024 Angers - Saumur 50.58 km 249 m
31. August 2024 Saumur - Savonnières 60.85 km 162 m
1. September 2024 Savonnières - Chisseaux 47.63 km 83 m
Total 216.62 km 678 m

Über alte Handelsrouten

Boulangerie

Von Locquirec aus fahren wir auf Nebenstrassen direkt nach Süden. Ein paar Kilometer ausserhalb von Morlaix erreichen wir die Eurovelo 1 / La Vélodissée. Ein altes Bahntrasse führt uns zuerst hoch zur Ruine des Gare du Kermeur, dann runter bis nach Kervallon. Über weitere Nebenstrassen erreichen wir Huelgoat wo wir auf dem Camping Municipal schleunigst unser Zelt aufstellen. Es sind dunkle Wolken aufgezogen und noch während wir die Gesteinsbrocken bestaunen, die ein wütender Riese in den Märchenwald geschmissen haben soll beginnt es zu regnen. Wir verziehen uns in die Boulangerie, kaufen ein feines Brot und genehmigen uns Éclair und Kaffee. Der Regen hält an und und so bleibt nichts anderes übrig als im Zelt zu kochen.

Marché

Ein Ende des Regens ist auch am nächsten Morgen nicht in Sicht. Sogar einem kleinen Frosch ist das Wetter draussen zu schlecht. Er hat sich in unser Vorzelt verkrochen um sich etwas aufzuwärmen.

Wieder zurück auf dem Bahndamm macht uns die Naturstrasse zu Schaffen. Schuhe, Velos und Packtaschen sind bald mit feinem Schlamm paniert und die Ketten knarren und knacken wenn wir zu fest in die Pedale treten.

Das Wetter bessert sich zum Glück und wir wechseln vom Bahntrasse auf den Damm vom Canal Nantes – Brest. Dieser alten Hauptverkehrsachse folgen wir während den kommenden Tagen.

In Gouarec verbringen wir die nächste Regennacht. Zum Glück ist der Abend sonnig, so können wir unsere Sachen trocknen. Sogar für einen Abstecher auf den Markt reicht die Regenpause. Frisches Gemüse, frisches Brot, c’est tout, merci.

Épicerie

Am folgenden Morgen warten wir im grossen Zelt der Campingküche bis die ärgsten Niederschläge vorüber sind. Das Warten lohnt sich, der Nachmittag ist wieder freundlich und die nächste Front tricksen wir gekonnt aus – im Zimmer in der Jugi von Pontivy.

Zuhause ist heute Müliopenair, aber durch einen kleinen Zufall kommen auch wir in den Genuss von starken Stimmen und Hutkollekte. In der Cantine des Halles tritt das Quartett Ôdette auf und vertreibt das Heimweh. Die Cantine ist gleichzeitig Bistrot, Veranstaltungsort, Bioladen und integratives Projekt.

Crépperie

Weiter gehts bei strahlendem Sonnenschein via Saint-Congard und Blain in Richtung Loire. Nicht einmal für die Kaffeepause müssen wir den Weg am Kanal entlang verlassen. An vielen Stellen gibt es kleine Buvetten und Crépperies eingerichtet in hübschen alten Wohnwagen oder an den zahlreichen Schleusen.

Fromagerie

Erst bei Nort-sur-Erdre kommen wir weg vom Kanal und suchen uns einen Weg über Landstrassen nach Ancenis. Ein Schild am Strassenrand weckt unser Interesse: Jardin des Sables dekoriert mit Auberginen und Tomaten. Leider hat der Hofladen an diesem Tag geschlossen. Doch zu unserer Freude bietet uns ein Mitarbeiter an ein paar Kleinigkeiten aus dem Kühlhaus zu holen. So sind wir trotzdem nicht vergebens auf den Hügel bei Couffé gefahren und packen nun glücklich frische Tomaten, eine Gurke und sogar eine Melone in unsere Saccochen.

Doch nicht genug der Köstlichkeiten, in Ancenis schauen wir bei einer Fromagerie vorbei und können uns dort kaum entscheiden wie viel von welchem Käse noch Platz hat in unserem Gepäck.

Datum Strecke Distanz Höhenmeter
Locquirec - Ancenis
22. August 2024 Locquirec - Huelgoat 50.57 km 527 m
23. August 2024 Huelgoat - Gouarec 68.23 km 426 m
24. August 2024 Gouarec - Pontivy 39.91 km 219 m
25. August 2024 Pontivy - Saint-Congard 82.02 km 318 m
26. August 2024 Saint-Congard - Blain 73.99 km 216 m
27. August 2024 Blain - Ancenis 67.21 km 206 m
Total 381.93 km 1911 m

Zelt am Meer

Gute Ferien beginnen mit Erholung. Statt direkt von Morlaix auf der Vélodysee in Richtung Nantes los zu radeln, fahren wir entlang der Vélomaritime in die Bucht von Locquirec. Dort haben wir einen Zeltplatz am Meer für zwei Tage gebucht.

Es ist bedeckt und kühl, als wir Morlaix verlassen. Beim Cairn de Barnenez erleben wir dann auch das erste Mal das bretonische Wetter. Von einer Minute zur nächsten beginnt es zu regnen. Und kaum hat es angefangen, endet es auch schon wieder. Der Cairn de Barnenez ist gemäss Broschüre das grösste Mausoleum Europas. Der Grabhügel hat elf Grabkammern und wurde zwischen 4500 und 3900 Jahre vor unserer Zeitrechnung errichtet. 1954 wurde das Monument als Steinbruch genutzt. Verschiedene Kampagnen setzten sich darauf hin für die Erhaltung des Grabhügels ein. Er wurde unter Schutz gestellt, stabilisiert und restauriert.

In der nächsten Bucht, sieht das Wetter schon wieder freundlicher aus. In Primel gibt es eine wunderschöne Aussicht auf das Meer.

Am Nachmittag erreichen wir Locquirec. Wir richten uns auf unserem Zeltplatz ein, wo schon bald die nächsten Velofahrer:innen und Weitwander:innen eintreffen.

Am nächsten Tag machen wir einen kleinen Ausflug ins Nachbarsdorf Plestin-les-Grèves. Nach unseren Einkäufen für die Weiterreise, essen wir ein bretonisches Zmittag mit Galette und Crêpes zum Dessert.

Datum Strecke Distanz Höhenmeter
Morlaix - Locquirec
20. August 2024 Morlaix - Locquirec 44.36 km 544 m
Total 44.36 km 544 m

Reise in die Bretagne

Unsere Veloreise beginnt in Basel. Von dort fahren wir in zwei Tagen nach Strasbourg, denn ab Strasbourg gibt es eine TGV-Verbindung mit Veloplätzen via Paris nach Morlaix in der Bretagne.
Der Weg durch Basel und Weil am Rhein finden wir nicht ohne Umwege. Schliesslich sind wir aber en route auf der deutschen Seite des Altrheins. Der Veloweg ist mehrheitlich Naturstrasse und führt durch renaturiertes Rheingebiet.

In Neuenburg am Rhein machen wir am frühen Nachmittag unsere erste grössere Pause. Im DM kaufen wir genügend Sonnencreme für die ganze Reise und im Allnatura-Laden etwas Proviant. Danach gehen wir in die nächstgelegene Konditorei und essen Kuchen.

Kurze Zeit später treffen wir am Rhein auf ein Paar aus der Schweiz mit einem platten Reifen. Sie haben zwar alles für die Reparatur dabei, aber der Flickleim ist ausgetrocknet. Zum ersten Mal kommt unsere neue Werkzeugtasche zum Einsatz und zum Glück ist unser Flickleim noch flüssig und der Schlauch ist bald repariert.

Aufgrund der schlechten Wetterprognosen für den nächsten Tag, beschliessen wir bei der Jugi in Breisach am Rhein nach einem freien Zimmer zu fragen. Leider ist alles ausgebucht und so sieht auch das Städtchen aus. Überall Menschen. Wir wechseln die Rheinseite und somit das Land. In Neuf-Brisach gibt es ein Hotel und einen Campingplatz. Das Hotel ist ebenfalls ausgebucht und so landen wir am Ende dort, wo wir ursprünglich vor hatten unsere erste Nacht zu verbringen; auf dem Camping Vauban in Neuf-Brisach.

Nach 90 Kilometer am ersten Velotag sind wir froh, dass es auf dem Camping einen Foodtruck mit Pizza gibt. So müssen wir weder Kochen noch Abwaschen und können gleich nach dem Abendessen in unsere Schlafsäcke kriechen.

In der Nacht beginnt es zu regnen. Weil wir die nächsten zwei Tage in Hostels verbringen werden, bauen wir das Innenzelt separat zum Aussenzelt ab. Somit haben wir weniger nasses Material im Gepäck. Bereits beim Abbau lässt der Regen nach und wir fahren schliesslich bei trockenem Wetter los.
Vom Rhein wechseln wir nun zum Rhein-Rhone-Kanal, der in Saint-Symphorien-sur-Saône beginnt und bei Strasbourg endet. Wie der Name schon sagt, ist hier alles begradigt. Dennoch gibt es am Ufer viele Bäume und Sträucher. Der Weg führt mal rechts und mal links am Kanal entlang. Mal liegt der Kanal tiefer als der Radweg, mal höher, mal ist man auf der gleichen Höhe. Alle paar Kilometer gibt es eine Schleuse. Kurz nach Mittag hat endlich eine der Schleusenbeizen offen. Unser Frühstück bestand lediglich aus einem Pain au Chocolat und nach vierzig Kilometer haben wir doch langsam wieder Hunger.

Kurz nach dem Start der Nachmittagsetappe überrascht uns ein Regenschauer und wir werden innert kürzester Zeit durchnässt. Bis Strasbourg sind wir aber wieder trocken. Nur unsere Schuhe benötigen noch etwas Zeitungspapier und die nächste Nacht zum wieder trocken werden.

Wir sind überrascht, wie gut die Beschilderung und die Radwege in Strasbourg sind. Ohne langes suchen, finden wir den Weg vom Stadtrand zu unserer Unterkunft. Dort reinigen wir in der Tiefgarage als erstes unser Gepäck und die Räder. Die nassen Naturstrassen am Anfang unseres Radtages haben deutliche Spuren hinterlassen. Im Zimmer essen wir ein spätes Mittagessen und genehmigen uns eine warme Dusche, bevor wir das nasse Aussenzelt in der Duschkabine zum Trocknen aufhängen. Nach 80 Kilometern und wenig Pausen sind wir ziemlich müde. Statt einer Stadtbesichtigung gehen wir in die nächstgelegene Beiz und essen Poke Bowl und gehen früh ins Bett. Am nächsten Tag fahren wir dann auf Umwegen an den Bahnhof, damit wir doch noch etwas von Strasbourg sehen.

Im TGV sitzt man mit Veloreservation immer im gleichen Wagen wie die Stellplätze für die Räder sind. Das Zugfahren ist so sehr entspannt. Und auch für unsere vielen Taschen gibt es genug Platz.
Das Radfahren in Paris ist ebenfalls super entspannt. Wir haben zwei Stunden Zeit und so fahren wir noch etwas der Seine entlang, trinken Kaffee und besorgen uns noch etwas Verpflegung für die Zugreise nach Morlaix.

Nach fast vier Stunden im TGV erreichen wir gegen Abend den eigentlichen Startpunkt unserer diesjährigen Reise. Von Morlaix aus suchen wir uns in den nächsten Wochen unserer Weg zurück in die Schweiz, aber zunächst fahren wir für ein paar Tage ans Meer.

Datum Strecke Distanz Höhenmeter
Basel - Strasbourg - Paris
17. August 2024 Basel - Neuf-Brisach 71.35 km 153 m
18. August 2024 Neuf-Brisach - Strasbourg 72.65 km 32 m
19. August 2024 Paris 7.68 km 31 m
Total 151.67 km 216 m